BNE
hoch 3

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Seit diesem Schuljahr 2022/23 nimmt unsere Schule an dem Münchner Modellprojekt-Projekt BNE hoch 3 teil.

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Was bedeutet BNE?

„Eine chancengerechte Entwicklung, die ein Leben in Frieden und ein dauerhaft tragfähiges Ökosystem ermöglicht“ – das ist das selbsterklärte Ziel der internationalen UNESCO-Bildungskampagne „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE).

Bildung für nachhaltige Entwicklung bedeutet also ganz allgemein gesprochen die Orientierung von Bildungszielen, Lehrplänen etc. an Prämissen der Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit bezieht sich dabei – entgegen des umgangssprachlichen Verständnisses – nicht nur auf Fragen von Ressourcen, Umwelt- und Naturschutz, sondern beinhaltet sowohl globale Perspektiven auf das Zusammenspiel von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft als auch einen Blick auf nachfolgende Generationen (Stichwort Generationengerechtigkeit).

Nachhaltige Bildung soll über die Vermittlung von Faktenwissen hinausgehen. Werte und Kompetenzen werden vermittelt und Menschen so dazu befähigt, vorausschauend zu denken, autonom zu handeln, an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen teilzuhaben und sich interdisziplinäres Wissen anzueignen. Ein thematischer Fokus liegt auf Konsum, Energie und Fortbewegung. Doch auch Geschlechtergerechtigkeit, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, sowie Weltbürgerschaft und Wertschätzung kultureller Vielfalt finden bei Bildung Nachhaltige Entwicklung Beachtung.

Die Anfänge und Ansätze von BNE

  • 1992 beschlossen die Vereinten Nationen bei der UN-Umweltkonferenz in Rio de Janeiro die Agenda 21. Darin wurden Leitlinien zur nachhaltigen Entwicklung im 21. Jahrhundert festgehalten und der Bereich Bildung als eines der zentralen Handlungsfelder benannt.
  • Zehn Jahre später auf dem Weltgipfel Rio +10 in Johannesburg wurde diese zentrale Bedeutung von Bildung noch einmal bekräftigt.
  • Für die Jahre 2005 bis 2014 verabschiedete die UN die Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Die nationalen Regierungen sollten während dieser Zeit den Ansatz der Nachhaltigkeit mit Unterstützung der UNESCO in ihre jeweiligen Bildungssysteme und -strategien einführen.
  • Im Anschluss startete 2015 das UNESCO-Weltaktionsprogramm (WAP) „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Es soll die Veränderung des Bildungssystems hin zu mehr Nachhaltigkeit weiter vorantreiben und BNE noch stärker von der Idee in die Praxis zu bringen. Das WAP wurde für einen Zeitraum von fünf Jahren angesetzt. Ziel ist es, „Aktivitäten auf allen Ebenen und in allen Bereichen der Bildung anzustoßen und zu intensivieren, um den Prozess hin zu einer nachhaltigen Entwicklung zu beschleunigen“ 
  • In diesem Zusammenhang spielen auch die 2015 verabschiedeten Ziele für Nachhaltige Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals (SDGs)) eine große Rolle: Bildung wird darin als zentrale Voraussetzung betrachtet, um die dort formulierten Ziele zu erreichen. Der Ansatz von BNE umfasst somit einen ganzheitlichen, transformativen, politischen Ansatz von Bildung.
  • Bis 2030 sollen für alle Menschen eine inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen sichergestellt werden.

BNE an der Schule:

Ziel der Umsetzung von BNE an der Schule ist die strukturelle Verankerung des Konzeptes in die Lehr- und Bildungspläne und am Lernort Schule.

So zeigt der aktuelle sächsische Lehrplan für Mathematik am Gymnasium verschiedene Anwendungsbereiche von BNE auf: etwa in Klasse 5 beim Themenblock Rechtecke und Quader. Im Rahmen eines Projekttages „Verpackungen“ wird hier die Vermittlung von Fachwissen mit Nachhaltigkeitsthemen möglich. In Klasse 10 ist eine solche Verknüpfung etwa bei der Beschäftigung mit verschiedenen Wachstumsprozessen (exponentiell, linear etc.) möglich. Die Errechnung von Kurven kann mit Betrachtungen von globalen Entwicklungsmodellen, Sparmodellen o. ä. im Sinne von BNE kombiniert werden.  Diese Verankerung ist in den Bundesländern verschieden stark fortgeschritten. In Hessen etwa sind zahlreiche BNE-Themen schon Kernbestandteil der gymnasialen Oberstufe (Demokratie und Teilhabe, zivilgesellschaftliches Engagement, Nachhaltigkeit, Lernen in globalen Zusammenhängen, Selbstbestimmtes Leben).

Ausblick

BNE ist ein Bildungsansatz, der fast alle aktuellen gesellschaftlichen Fragen in den Blick nimmt und eine nachhaltige, globale Entwicklung stärken will: eine nachhaltige Entwicklung, „die die Lebensqualität der gegenwärtigen Generation sichert und gleichzeitig zukünftigen Generationen die Wahlmöglichkeit zur Gestaltung ihres Lebens erhält“.

(Siehe Bundeszentrale für politische Bildung)

Was bedeutet BNE hoch 3?

Der Zusatz „hoch 3“ bedeutet, dass drei Realschulen in der Stadt München im Rahmen des BNE-Konzepts zusammenarbeiten.

Neben unserer Schule nehmen die Städt. Salvator-Realschule (eine von zwei städtischen Mädchenrealschulen) und die Samuel-Heinicke-Realschule (eine staatlich anerkannte Realschule mit dem Schwerpunkt Förderbedarf Hören) daran teil.

BNE hoch 3 ist ein Pilotprojekt, finanziert für drei Jahre und begleitet von Referenten von Ökopojekt Mobispiel und Nord-Südforum.

Was ist bisher passiert?

Schuljahr 2022/23

  • Auftaktveranstaltung im Rathaus (mit Vertretungen unseres Schülerparlaments, Umweltgruppen der anderen beiden Schulen und Lehrkräften von allen drei Schulen).
  • Fortbildung von allen drei Kollegien der beteiligten Schulen im Rahmen einer Päd. Konferenz am Buß-und Bettag mit Workshops zu unterschiedlichen Themen.
  • Implementierung eines Kernteams: N-Team
  • Zusammenarbeit und Vernetzung der drei beteiligten Schulen
  • Frühlingsfest mit Aktionen und Angeboten zum Thema BNE

Wir freuen uns, als Schule an dem Projekt teilnehmen zu können. Eine zukünftige Mitarbeit auch der Eltern würden wir sehr begrüßen.