Die Falle des pay2wins

nichts ist kostenlos, auch keine kostenlosen Spiele

Warum Pay2win so ein großes Problem ist und weswegen man eher auf kostenlose Spiele zurückgreifen sollte:
Spiele mit vs. ohne Pay2win

 

Es ist allgemein bekannt, dass Computerspiele sehr beliebt sind und vor allem zur Zeit einen großen Hype erleben, aber woran liegt das eigentlich?
Zum einen ist es eine gemütliche und interessante Möglichkeit, Zeit mit seinen Freunden zu verbringen, während trotzdem jeder bequem in seinem eigenen Zimmer sitzen kann. Dies ist vor allem in der Coronazeit sehr praktisch, da man sowieso direkten Kontakt vermeiden soll.
Außerdem ist es eine gute Ablenkung von Stresssituationen im Alltag, da man der Realität entkommen kann. Dabei  sollte man jedoch stets auf seinen Konsum achten, damit sich keine Sucht entwickelt.

Warum sind kostenlose Spiele so beliebt?

Wie man sich schon beim Namen denken kann, ist der beste Aspekt an kostenlosen Spielen natürlich erst mal, dass sie kostenlos sind. Das heißt jeder kann sich die Spiele herunterladen, auch jüngere Kinder oder insgesamt Leute, die nicht so viel Geld für Spiele ausgeben wollen.  Außerdem kann es auch gut sein, dass die Eltern es nicht einmal mitbekommen, wenn sich die Kinder diese Spiele herunterladen.

 

Außerdem brauchen diese Games meistens nicht so viel Speicherplatz wie kostenpflichtige.
Die meisten kostenlosen Spiele sind auch für Mobilgeräte, weswegen es noch verlockender ist sie herunterzuladen, da man sie dann immer und überall spielen kann. Das heißt, dass man oft in langweiligen Situationen, etwa in der Schulpause wenn niemand hinsieht oder im Bus auf dem Schulweg schnell eine Runde spielt.
Wenn man feststellt, dass einem das Spiel doch nicht zu sagt, kann man es wieder deinstallieren, ohne Geld verschwendet zu haben.

 
vintage gray game console and joystick

Auf den ersten Blick hört sich das ja perfekt an, bei den meisten Spielen merkt man aber schnell, dass es auch viele negative Eigenschaften gibt.
Zum Beispiel wird man mit Werbung von anderen Spielen oder zahlreichen Firmen bombardiert und daraufhin auch von dem Spiel selbst, wie man dafür bezahlen kann, dass einem so etwas, wie die Werbeanzeigen nicht mehr angezeigt werden.

Dies führt am Schluss dazu, dass man sogar mehr Geld im Schnitt ausgibt.

Beispiele:

       In Fortnite wird durchschnittlich 74€ (im Jahr)
für Skins ausgegeben, die das eigentliche Spiel nicht besser machen, sondern nur, um anzugeben, dass man es sich leisten kann:

  https://www.tvmovie.de/news/unglaubliche-fortnite-statistik-so-viel-geld-geben-gamer-aus-104294 

         Obwohl die Spiele an sich kostenlos sind, machen
die Konzerne einen riesigen Umsatz durch die in-game Käufe. Der Druck zu kaufen besteht also.

         Der Markt wächst immer weiter –besonders wegen
Corona, als viele Schüler*innen zuhause waren und dadurch noch mehr Zeit zum spielen hatten.
Außerdem ist es sehr verlockend, wenn man durch den online Unterricht eh schon an seinen technischen Geräten (also PC, Handy, Tablet usw.) sitzt, kurz
nebenbei Spiele zu spielen:

https://www.tvmovie.de/news/unglaubliche-fortnite-statistik-so-viel-geld-geben-gamer-aus-104294

Was macht kostenpflichtige Spiele besser?

 

Bei kostenpflichtigen Spielen hingegen sind die Grafiken meist viel besser und das Spiel läuft flüssiger, ein Beispiel dafür wäre in etwa Cyberpunk. Natürlich braucht man für solche Spiele dann aber auch ein Gerät (PC, Konsole) mit entsprechender Leistung. Die Geräte sind teuer und damit die Einstiegshürde dementsprechend hoch. Jeder Jugendliche hat allerdings ein Handy.

Da man schon am Anfang für das Spiel selbst Geld ausgibt, wird in Game kaum noch danach verlangt, zum Beispiel in Form von Werbung und wenn ist diese meist schlichter und nicht so aufdringlich.

Was für viele Spieler auch wichtig ist, ist dass sie eine Disk von dem Spiel haben, diese muss nicht zwingend neu sein, sondern kann auch gebraucht, für weniger Geld ersteigert werden, anstatt nur einer Datei auf dem Gerät.

Viele Spiele kosten zwar am Anfang sehr viel (z.B. zwischen 40€ und 100€), dafür hat man aber im Game noch die Möglichkeit sich etwas zu kaufen, ist aber nicht dazu gezwungen.

Demoversionen

Falls einem das Spiel jedoch doch nicht zusagt, ärgert man sich darüber es direkt gekauft zu haben.
Deshalb bieten viele Hersteller eine kostenlose Demoversionen ihres Spiels an, in welcher man zwar nicht alle Funktionen hat, das Spiel aber trotzdem ausprobieren kann.
Diese Demoversionen könnte man also als eine Mittelstufe zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Spielen sehen.

Pay-to-win

Kommen wir nun zu Pay-to-win (bezahlen, um zu gewinnen). Das heißt, dass die Spieler, die in-Game „optionale“ Käufe machen, große Vorteile gegenüber den anderen haben. Meistens sind kostenlose Spiele jedoch pay-to-win Spiele, da man dann das Gefühl hat Geld gespart zu haben, obwohl man eigentlich oft sogar mehr ausgibt, als wenn man einmal Geld für ein gutes Spiel ausgibt.

Dies trägt nochmal dazu bei, weswegen kostenlose Spiele nicht so gut wie kostenpflichtige sind. Ein Beispiel, auf das folgend auch nochmal mehr eingegangen wird, sind die zwei Spiele Minecraft und Roblox.

Oftmals wird man in dem Spiel auch durch Werbung oder Mitspieler dazu gedrungen ebenfalls Geld auszugeben, da man mit ihnen mithalten möchte.  Dies ist schlecht, da man dadurch nur durch Gruppenzwang sein Geld ausgibt und nicht für seine eigenen Interessen (z.B Bücher).

Meist fängt es mit nur ein paar Euros an, jedoch bildet sich, durch die oben genannten Faktoren, oft eine Sucht.

 

Battle pass

In vielen Games gibt es auch einen Battle pass, den man sich (z.B. jeden Monat) kaufen kann, bei welchem man mehr Belohnungen nach und nach freischaltet. Dies ist an sich gut, da man nur einmal Geld ausgibt aber trotzdem mehrere Sachen, wie in etwa Skins oder in-Game Items bekommen kann.

Wenn man jedoch nicht so viel spielt und nicht alles freischaltet, bekommt man das Geld auch nicht wieder und hat es so zu sagen verloren. Das heißt, hat man einmal den Battle pass gekauft aber nicht genug spielt um alle Inhalte freigeschaltet zu haben, bevor es einen neuen gibt, erhält man weder sein Geld, noch die nicht freigeschalteten Inhalte. 

Aus diesen Gründen sitzen viele Spieler dann auch öfter an dem Spiel, da sie wollen, dass es sich gelohnt hat Geld auszugeben. 

Hier im Vergleich: Minecraft Java oder Roblox

Zuletzt stellen wir euch noch einen Vergleich zwischen einem pay-to-win (Roblox) und einem kostenplichtigen Spiel (Minecraft) vor.

- Roblox:

Roblox ist laut ihrer offiziellen Seite (www.roblox.com): „eine Online-Spieleplattform, auf der Nutzer eigene Computerspiele erschaffen und mit anderen Nutzern spielen können“.

Der Download ist zwar kostenlos, jedoch gibt man echtes Geld für die in-Game Währung „Robux“ aus, von welcher man sich zum Beispiel Avatare kaufen kann.

Für die meisten Minispiele muss man jedoch auch Robux ausgeben, damit sie erst interessant und lustig werden.

Dabei tritt wieder das Phänomen von pay-to-win auf, weil man andere Spieler sieht, die diese Sachen haben, weswegen man sie dann auch haben möchte um Status zu zeigen oder auf dem gleichen Level mit seinen Freunden zu sein.

- Minecraft Java:

Minecraft ist gleichzeitig ein Single- und Multiplayerspiel, dessen größtes Erkennungsmerkmal ist, dass alle Elemente und Grafiken aus Blöcken bestehen.

Der Download kostet um die 20€, man kann jedoch in-Game überhaupt nichts mehr ausgeben. Alle weiteren Sachen sind kostenlos, weshalb alle Spieler dieselben Chancen haben.

Das heißt das Spiel ist auf das Können der Spieler aufgebaut und nicht auf ihr Geld. Das Einzige, wofür man noch etwas ausgeben könnte, wäre ein eigener Survivalserver auf dem man mit Freunden spielt, doch sogar dazu gibt es online kostenlose Alternativen (zum Beispiel Aternos).

Man hat also eine endlose Spielzeit, nachdem man nur einmal bezahlen musste.

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Aus all diesen Gründen ist es empfehlenswert eher auf gute kostenpflichtige Spiele zurückzugreifen, als auf kostenlose oder pay-to-win Spiele, bei denen man im Endeffekt trotzdem mehr Geld ausgibt.

-Ellen und Elisabeth, 9c